Eine Familiengeschichte Kontakt Impressum Von A-Z

Unsere Vorfahren zwischen Weser und Rhein

Vorgeschichte

Versuchen wir jetzt einen Einblick in die Geschichte der Igelvorfahren zu bekommen.

Welche Quellen stehen uns hier zur Verfügung?
Kirchenbucheintragungen gab es ab 1600. Diese Aufzeichnungen wurden im Anfang aber nur schleppend durchgeführt und von den Pfarrern auch sehr unterschiedlich gehändelt. Aus einer anfänglichen Chronik entwickelte sich später ein System, in dem Geburten, Trauungen und Todesfälle mit Datum, Zeugen und Alter der Peronen eingetragen wurden. Eventuelle Besonderheiten oder Vorfälle wurden je nach Belieben des Pastors eingefügt. Wurde die Chronik anfänglich in Latein geschrieben, änderte sich das im Laufe der Jahre. Aber auf die Marsberger Kirchenbücherin können wir nicht mehr zugreifen. Bei der großen Gelindeflut 1796, bei der auch 19 Personen getötet wurden, wurden auch die Kirchenbücher völlig weggeschwemmt.
Elmar Brohl und seine Tochter Maria haben sich die Mühe gemacht, alte Aufzeichnungen die der Pfarrer Keuper nach dem Hochwasser zusammengetragen hat, in einer Broschüre zusammenzustellen. Diese kann natürlich nur lückenhaft die aus verschiedenen Unterlagen bestehenden Familienereignisse darstellen.
Auch das Landesarchiv in Münster besitzt Unterlagen über frühere Schatzungslisten. In den Steuerlisten erscheinen die Namen der ersten Bauern. Rats- und Gerichtsprotokolle wurden in Münster ab 1647 aufbewahrt. Diese Unterlagen vermitteln auch einen Einblick in die damaligen Familienverhältnisse.
Es ist allerdings eine aufwändige Arbeit die verschiedenen Puzzleteile zu einer Familiendarstellung zusammenzufügen.
Diese Arbeit hat Libor Tegethoff übernommen und die Marsberger Stammtafeln herausgegeben. Für dieses Buch, aus dem auch wir zurückgreifen müssen, sind wir ihm Dank schuldig.

Pastor Hagemann hat in seinem Buch "Geschichte der kath. Pfarrgemeinden Marsbergs" geschrieben, dass die Familie Igel eine der verbreitesten Familien in Marsberg war. Um 1750 nennt das Kirchenbuch 16 Familien mit ca. 50 Personen mit dem Namen Igel. Als Beruf wird überwiegend Ackersmann angegeben.

Versuchen wir nun die ältesten Igels ausfindig zu machen.
Hierbei stoßen wir auf einen Igel mit unbekannten Vornamen, der um 1505 geboren wurde und 1540 eine uns namentlich unbekannte Frau, die um 1510 geboren wurde geheiratet hat.

Aus dieser Ehe stammt der um 1547 geborene Jost (Jodokus) Igel, welcher eine nicht namentlich bekannte Frau um 1568 geheiratet hat. Zu diesem Ehepaar fehlen uns noch die näheren Daten. Sie hatten einen Sohn Jost, der um 1570 geboren und 1650 gestorben ist. Von Beruf war er Förster und Ackersmann. Über seine Ehefrau ist uns nichts bekannt.
Ein weiterer Sohn war Heinrich, geb. um 1571 gest. um 1652. Heinrich war mit der Schwester der Frau des Schäfers Martin verheiratet.
Von der um 1573 geborenen Tochter fehlen auch weitere Angaben.
Nach dem Tod von Jost heiratete seine Witwe einen Bunsen mit unbekannten Vornamen. In dieser Ehe wurde dann Lipps Bunsen geboren.

Für die weitere Nachforschung bleibt daher nur die Familie von Jost Igel.

Um 1590 mit einer namentlich unbekannten Frau verheiratet, hatten sie einen um 1592 geborenen Sohn Lips. Von Beruf sind hier Ackersmann und Dekan angegeben. Lips heiratete Engelen Zimmermann. Über die Eheschließung liegen unterschiedliche Daten vor. Wir vermuten jedenfalls vor 1625, der Geburt des ersten Kindes Hermann. Als weiteres Kind wurde Werner 1626 und später noch eine Tochter geboren.

Hermann heiratete um 1661 Engelen Bunsen, die um 1635 als Tochter von Schwickard Bunsen und Gertrud Poppelshoff geboren wurde. Hermann war von Beruf Ackersmann und Dekan, Engelen war Postmeisterin.
Aus dieser Ehe stammen die Kinder, Heinrich, Daniel, Anna, Jürgen, Johann und Hermann.

Theresia heiratete Johann Schmidt aus Essentho. Vermutlich zog Johann Schmidt nach Marsberg. Er starb dort um 1685.

Werner heiratete nach der kinderlosen Ehe mit Frau Former 1664 Anna Bunsen. Anna war die Schwester von Hermans Frau Engelen. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Anna Magarethe, Johann Jost, und Anna Gertrud hervor.

Wegen der besseren Übersicht, werden wir die Familien von Werner und Hermann auf der nächsten Seite getrennt untersuchen.

Alte Ansicht Marsberg

Die Vorgeschichte Marsbergs

Die Geschichte Marsbergs ist mit Obermarsberg und der dortigen Eresburg stark verbunden. Die Eresburg, eine altsächsische Fluchtburg, war sicher Marsbergs Ursprung. Durch ihre Lage, mit den steil abfallenden Hängen, war sie fast uneinnehmbar und bot der Bevölkerung einen wirksamen Schutz.
Ausgrabungen deuten bereits auf eine Besiedelung um 400 v.Ch. hin.
Die Geschichtsforschung kommt hier zu unterschiedlichen Ergebnissen. Einige Forscher vermuten hier sogar den Ursprung der Siegfriedsage. Andere wiederum vermuten hier die Segestburg. Aber sicher war hier der Standort der Irminsul. Als 772 auf dem Reichstag zu Worms der Beschluß zur Unterwerfung der Sachsen gefaßt wurde, eroberte Karl der Große die Eresburg und zerstörte die Irminsul. Zweimal eroberten die Sachsen die Eresburg zurück. Karl gründete in Obermarsberg ein Benediktinerkloster. Von hier aus erfolgte dann die Christianisierung Westfalens und des Weserlandes. Der eigentliche Apostel Westfalens und besonders des Diemeltales war der hl. Sturmius.
Karl erbaute auch auf der Eresburg die erste Basilika. Die Kirche mit dem Buchstaben A bezeichnet war also die erste Kirche im Sachsenland.
Im Laufe der Jahre siedelten die Bürger um den Burghof in Niedermarsberg. Diese Burg hatte den Namen Horhusen erhalten. Um 900 bekam die Villa Horhusen das Markt,-Münz- und Zollrecht.
962 wurde Horhusen das Dortmunder Stadtrecht verliehen.
1227 zieht ein großer Teil der Horhusener Bürger in die Oberstadt. Horhusen wurde dadurch sehr klein und unter den Stadtrat der Oberstadt gestellt. Über 600 Jahre wurden so die Marsberger als rechtlose Untertanen der Oberstadt geführt.